Das Kinderbuch „Wie Papa wieder lachen lernt. Das Mutmachbuch für Soldatenfamilien, wenn ein Elternteil seelisch erkrankt ist“ wurde im Rahmen des MUTMACHER-Projekts am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt durch Dr. Peter Wendl, Peggy Puhl-Regler und Alexandra Hoff-Ressel konzipiert und in Zusammenarbeit mit Ilonka Baberg umgesetzt bzw. illustriert. Die fachliche Beratung erfolgte durch Oberstarzt Prof. Dr. Peter Zimmermann vom Psychotraumazentrum der Bundeswehr. Das Buch wurde durch die Deutsche Härtefallstiftung sowie die Katholische Familienstiftung für Soldaten finanziert und im Rahmen einer Kooperation des ZFG mit der Katholischen Soldatenseelsorge realisiert.
Angst und Depression sind als Krankheitsbilder in unserer Gesellschaft stark verbreitet – leider. Bundeswehrangehörige können in ihrem Beruf Belastungen ausgesetzt sein, die einen besonderen Kraftverlust bedeuten können. Zu nennen sind hier z. B. Einsätze in Krisengebieten oder oftmalige Versetzungen und daraus resultierende, jahrelange Pendler- und Fernbeziehungen. Liegt tatsächlich eine seelische Erkrankung vor, so treffen die Auswirkungen nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren familiäres Umfeld und insbesondere die Kinder.
Mit dem Buch wird Kindern im Alter von etwa 4 bis 8 Jahren in deren Sprache und Erfahrungshorizont verständlich, warum Mama oder Papa verändert und oft traurig sind und erleichtern ihnen damit, ihre eigene Wahrnehmung besser einzuordnen, damit Bedürfnisse und Ängste besser artikuliert werden können. Kinder haben am allerwenigsten die Möglichkeit, starke Veränderung bei den Eltern zu verstehen und suchen deswegen nicht selten die „Schuld“ bei sich selbst oder werden immer stiller, um kranke Eltern nicht zu stören.
Das Buch soll in mindestens vier Richtungen wirken und Not lindern helfen: Erstens, indem Kinder die belastenden Wahrnehmungen, Veränderungen und Erlebnisse besser einordnen und artikulieren können und Perspektiven für Verbesserung aufgezeigt werden. Zweitens können Vorlesende und Betroffene durch das Buch wichtige Lerneffekte für das eigene Vorgehen erzielen. Drittens kann die Therapiearbeit mit den Familien durch das Kinderbuch um einen wichtigen Aspekt bereichert werden. Und nicht zuletzt soll viertens die noch immer große Unsicherheit im Umgang mit Krankheitsbildern wie Angst, Depression oder auch Trauma in Gesellschaft, Bundeswehr und bis hinein in die Familien immer mehr enttabuisiert werden. Damit die zusätzlich oft schmerzliche Stigmatisierung aufgebrochen wird - und langfristig das Lachen in die Familie zurückkehren kann...